Teil 3: Konfliktpotenzial
In den ersten beiden Teilen unserer Dokumentation sprach Michael Kunze über die Wahl der richtigen Idee für ein potentielles Musical. Sie muss sich für eine musikalische Umsetzung eignen und den Autor so begeistern, dass er sich jahrelang damit beschäftigen will.
In der neuen Folge geht es nun darum, die Grundidee auf ihren dramatischen Wert zu prüfen. Entscheidend ist, ob sie genügend Konfliktpotential eröffnet. Drama ist Konflikt.
Dem Willen des Protagonisten, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, müssen wachsende Widerstände entgegenwirken. Das ist der klassische Konflikt in einer dramatischen Geschichte. Nur wenn in der Thematik genügend interessantes Konfliktpotential steckt, gibt die Idee genug her für eine dramatische Bearbeitung.
Konflikte in MARIE ANTOINETTE
Durch den Kunstgriff, der reichen, verwöhnten und oberflächlichen Königin von Frankreich, das arme, nach Freiheit strebende Bettlermädchen Margrid Arnaud gegenüber zu stellen, ergaben sich eine Vielzahl an Konflikten, die das an sich passive Leben von Marie Antoinette erst zu einer geeigneten Vorlage für eine dramatische Bühnenhandlung machen.
Ohne die widerstreitenden Parteien Arm und Reich, Adel und einfaches Volk, repräsentiert durch die Figuren Marie Antoinette und Margrid Arnaud, würde der Geschichte die dramatische Kraft fehlen. |
Konflikte treiben eine Geschichte voran, machen sie dramatisch. Deshalb muss man nach konfliktgeladenen Themen suchen. Wie man daraus eine dramatische Handlung macht, schildert Michael Kunze in den nächsten Folgen. |